Eiweiß gehört ebenso wie Fett und Kohlenhydrate zu den energieliefernden Hauptnährstoffen und hat genauso viel Kalorien wie die Kohlenhydrate, nämlich 4,1 kcal pro Gramm. Während Kohlenhydrate jedoch in erster Linie verbrannt werden, vorausgesetzt man isst nicht zu viel davon, dienen Eiweiße vor allem als Baustoff. Bestehend aus 20 in der Natur vorkommenden Aminosäuren, wird Eiweiß in Zellbausteine, Enzyme und Hormone verbaut, ist damit maßgeblich an allen Körperfunktionen beteiligt und Grundbaustein allen Lebens. Zum Zwecke der Arterhaltung sind wir darauf getrimmt, so viel zu essen bis wir ausreichend Protein zu uns genommen haben.
Die täglich empfohlene Zufuhr liegt bei ca. 0,8g pro Kilogramm Körpergewicht. Ca. 14% unseres Körpergewichts besteht aus Eiweiß. Knappe 4% davon werden täglich neu hergestellt bzw. umgebaut, ca. 0,3% täglich ausgeschieden, die es wieder zu ersetzen gilt. Während Schwangeren eine deutlich höhere Zufuhr (bis zu 1,5g pro kg Körpergewicht) empfohlen wird, wird im mittleren Alter (50-65) von einer erhöhten Proteinzufuhr abgeraten, denn Eiweiß beschleunigt den Alterungsprozess – vermutlich sogar das Krebsrisiko und das Sterblichkeitsrisiko allgemein. Der ab 40 einsetzende Muskelabbau ist mit eiweißreicher Nahrung alleine nicht aufzuhalten, sondern nur über die gleichzeitig regelmäßige Nutzung unserer Muskulatur.
Inzwischen weiß man, dass auch Eiweiß im Körper gespeichert werden kann. Allerdings weniger als Notreserve – wie Fett - sondern leider eher in Form eines ungesunden „Schrottplatzes“. Um überschüssiges Eiweiß in Form von Säuren auszuscheiden, brauchen wir basische Nahrung, um unsere Nieren nicht zu überlasten. Basenkuren und Fasten sind eine gute Gelegenheit zum Aufräumen.