Selbstverständlich versucht die Forschung der Ursache von Krankheiten auf den Grund zu gehen. Vor einigen Jahren sprach man vermehrt von sogenannten Radikalfängern, die uns vor Krankheiten schützen sollen. Seit einiger Zeit ist vor allem von entzündungshemmenden Lebensmitteln die Rede, die maßgeblich unsere Gesundheit fördern.
Was steckt dahinter?
In ganz einfachen Worten: Wer sich an den Chemieunterricht seiner Schulzeit erinnert, weiß, dass wir alle aus Atomen und Molekülen bestehen, die ständig bestrebt sind, möglichst stabile Verbindungen einzugehen. Schwache Verbindungen suchen nach der erstbesten Lösung, eine neue stabilere Verbindung einzugehen und können dabei andere Verbindungen wiederum aufbrechen und schwächen. Ganz natürliche Vorgänge in unserem Körper (Zellerneuerung, Stoffwechsel etc.) haben permanente Veränderungen zur Folge, bei der ganz selbstverständlich auch freie Radikale entstehen. Diesen fehlen Elektronen, die sie sich schädlicher Weise aus Zellverbindungen „rauben“, um ihre Leerstellen zu ersetzen.
Sogenannte Radikalfänger wirken neutralisierend, weil sie die Elektronen liefern, die den freien Radikalen fehlen, und können damit unsere Zellen schützen. Unser Organismus ist dazu in der Lage, selbst schützende Antioxidantien zu produzieren, aber je nach Belastung oftmals nicht in ausreichendem Maß. Wir sollten deshalb versuchen, über die Nahrung weitere Radikalfänger aufzunehmen.
Es ist leicht nachzuvollziehen, dass freie Radikale als Ursache allen Übels und Radikalfänger als entsprechende Lösung betrachtet wurden. Heute geht man vor allem davon aus, dass Alles – z.B. auch Krebserkrankungen - mit einer nicht wirklich wahrnehmbaren winzigen – sogenannten „silent inflammation“, der unterschwelligen Entzündung, beginnt.
Aber das muss kein Widerspruch sein. So entstehen freie Radikale neben den oben beschriebenen normalen Vorgängen zusätzlich und in verstärktem Maß durch äußere Faktoren wie Strahlung oder Chemikalien sowie auch durch Entzündungen.
Die Ursache einer Silent Inflammation – so nimmt man an – ist maßgeblich im heutigen Lebensstil der westlichen Welt zu suchen: Bewegungsmangel, Stress, Genussgifte und Umweltschadstoffe; allerdings auch in unerkannten Entzündungsherden im Körper: Zahnfleischentzündung, gestörte Darmflora, entzündungsförderndes Bauchfett…
Die ernährungsphysiologische Antwort ist sehr ähnlich, egal welche Ursache die aktuelle Forschung vermutet, wir landen in erster Linie – Wer hätte das gedacht? - bei Obst und Gemüse:
Klassische Radikalfänger sind z.B.:
Antioxidantien wie Vitamin C und E sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe aus Kräutern, grünem Blatt- und Kohlgemüse, Knoblauch oder Zwiebeln, Granatapfel, Kakao, Zimt… u.v.m.
Entzündungshemmend wirken z.B.:
Vitamin C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe aus grünen Kräutern, grünem Blatt- und Kohlgemüse, Knoblauch, Zwiebeln, Beeren, Sojaprodukten, Walnüssen, Roter Bete, Vollkorngetreide, Kurkuma… Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren… u.v.m.